Gründung

Mitte des 19.Jahrhunderts und der sich bildenden Turnvereine, entstanden in Deutschland auch um 1850 die ersten Freiwilligen Feuerwehren. Diese nannten sich meist Freiwillige Rettungsschar. Die Ausrüstung dieser Scharen waren meist eigenfinanziert und bestanden aus nicht viel mehr als einer Uniform, Mützen und ein Paar Stiefeln. Erst zu dieser Zeit setzte sich der Einsatz von technischen Gerät durch.

In der Chronik der Stadt Stadt Grabow finden auch die Stadtbrände der Jahre 1499 und 1725 Erwähnung. Zu allen Zeiten waren Brände mit Angst und Schrecken verbunden. Der Ruf „Feuer" ließ die Menschen nicht nur aufhorchen, er löste Panik aus. Beim Stadtbrand von 1725 war Grabow innerhalb weniger Stunden nur noch ein qualmender Trümmerhaufen. Etwa 300 Häuser, darunter das Grabower Schloss, das Rathaus und die Kirche wurden vernichtet.

Dr. Werner Siegismund

In den Folgejahren war man bemüht dem gesamten Brandschutz größere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Es wurde eine Art Pflichtfeuerwehr eingeführt. Bald zeigte sich aber, dass die sogenannte Pflichtfeuerwehr den Anforderungen bei der Brandbekämpfung nicht ausreichend gewachsen war. Dieser Umstand veranlasste den damaligen Grabower Bürgermeister Dr. Werner Siegesmund zu entsprechenden Sofortmaßnahmen. Bereits am 26.September 1921 setzte er sich mit den drei Sportvereinen, dem Männerturnverein, dem Arbeiterturnverein und dem Sportklub in Verbindung, um bei diesen den Gedanken an eine Freiwillige Feuerwehr wachzurütteln. Dieser Appell fand bei den Mitgliedern der Vereine großen Widerhall, 50 Sportler erklärten sich sofort bereit Dienst in einer zu bildenden Freiwilligen Feuerwehr zu verrichten. 

Am 21.11.1921 fand in einer gemeinsamen Zusammenkunft, die in der heutigen Friedrich-Rohr-Schule durchgeführt wurde, die Gründung statt. Zum Hauptmann wurde der Druckereibesitzer Karl Heinemann gewählt.


In den folgenden Jahren wurde besonders Wert auf eine gute Ausbildung gelegt, um die Einsatzfähigkeit zu verstärken. Vor der Anschaffung einer Motorspritze war eine vierrädrige Handdruckspritze im Einsatz. Für den Transport dieser Handdruckspritze hatte der Rat der Stadt einen Gespanndienst organisiert. Das Feuerwehrdepot befand sich in der späteren

Geschwister-Scholl-Schule. Am 07.05.1933 erfolgte die Einweihung des Steigerturmes am Hafen. Zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr wurden drei Hakenleitern, die erforderliche

Anzahl Beilpicken, Absperr- und Rettungsleinen, Gurte, Feuerwehrjoppen und Helme angeschafft. 

Sämtliche städtische Feuerlöschgeräte wurden von der Freiwilligen Feuerwehr verwaltet. Der von der Firma Siemens & Halste 1922 errichteten elektrischen Feuermeldeanlage waren die Polizeiwache, der Feuerwehrhauptmann, dessen Stellvertreter und fünf Hornisten der Freiwilligen Feuerwehr angeschlossen. Eine Motorsirene sollte auf dem Rathausdach aufgestellt werden. 


© Text: Harald Kleemann (Förderndes Mitglied)


 


 

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