Jahresrückblick 2015

Das Jahr 2015 stand für Deutschland im Zeichen der Flüchtlingskrise. Viele Ehrenämter, darunter auch Feuerwehren, leisteten dabei ihren Beitrag. Die Feuerwehr Grabow unterstützte mit Decken die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes.  

Unter Einsatzkräften der Feuerwehr wird man selten davon sprechen, dass ein Jahr ohne erwähnenswerte Ereignisse vorbeiging. Entsprechend einzigartig und besonders war 2015: 

 

1. Einsätze:

Die Frauen und Männer der Grabower Einsatzabteilung rückten im Jahr 2015 zu knapp 50 Einsätzen aus. Damit ist die Zahl im Jahresvergleich weiter gesunken, jedoch nur gering. Die 49 Alarme gliederten sich in 29 Hilfeleistungen und 20 Bränden. Somit überwogen erstmalig die Hilfeleistungen.

 

Das Einsatzstichwort "Sturm" stellte den größten Anteil der "H-Einsätze". In 22 Fällen war der Wind Grund für die Alarmierung, d.h. es ging eine Gefahr von Ästen und Bäumen aus, die zu fallen drohten oder bereits zum Hindernis auf Straßen und Wegen geworden waren. Hinzu kamen Ölspuren, Amtshilfen, Türöffnungen und Verkehrsunfälle. Bei letzteren konnte auch das Eingreifen der Kameraden in zwei Fällen nicht verhindern, dass Insassen der Fahrzeuge starben.  

Das Stichwort "Amtshilfe" klang dabei allerdings harmloser als es war. Ende April bedeutete dies für die Feuerwehren aus Grabow und Umgebung, dass ein Zug der Deutschen Bahn aufgrund einer Bombendrohung evakuiert werden musste. 

Der Rückgang der Brände ist u.a. damit verbunden, dass in diesem Jahr deutlich weniger zu ausgelösten Brandmeldeanlagen ausgerückt werden musste. Hier scheint der Stand der Ausbildung der Mitarbeiter und die Technik auf einem guten Niveau angekommen zu sein. Andererseits bedeutet dies auch, dass die Kräfte wenn sie alarmiert wurden konkrete Gefahren abzuwenden hatten. So mag mancher in der Bevölkerung piepende Rauchmelder als lästig und störend empfinden, dennoch lösen diese nicht ohne Grund aus, sondern verhindern größeren Schaden. Anlass zum Warnton gab in den meisten Fällen Essen auf dem Herd, welches vergessen wurde.  

In den Sommermonaten rückte die Wehr zu ernsthafteren Feuern aus. Es brannten neben Wohnungen, Flächen, PKW, Lauben, und Containern auch Keller und ein Mülllager.

Alles in Allem kam es 2015 häufig zu einer Vielzahl an Einsätzen in kurzer Zeit. So galt es am 9. Januar zehn und am 31. März sieben Einsätze im Zuge eines Unwetters abzuarbeiten. Im Juni wurde der Löschzug auf dem Rückmarsch vom Brand eines Schleppdaches zum Kellerbrand alarmiert. Darüber hinaus sind die verschiedenen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben enger zusammengerückt. Häufig arbeiten mehrere Feuerwehren, Polizei und Rettungsdienst Hand in Hand.  

2. Ausbildung:

Um Einsätze entsprechend erledigen zu können, bedarf es verschiedener Aus- und Fortbildungen. Daher wurden auch die Schulen von Kreis und Land, wie in den Jahren zuvor, häufig von Grabower Kameraden besuchten. Absolviert wurden Grund-, Fach- und technische Lehrgänge, die die Absolventen dann zum Führen von Personal und Gerät befähigten. Hervorzuheben ist an dieser Stelle, dass die Stützpunktfeuerwehr inzwischen über einen weiteren ausgebildeten Zugführer mehr verfügt.  

Auch intern wurde an den Dienstwochenenden Ausbildung betrieben. Sowohl das Schwerpunktthema Brennen & Löschen, sowie das Betreiben von Motorkettensägen fanden dabei den Einzug in den Dienstplan. Erstmalig fand im Städtedreieck eine groß angelegte Übung von Hilforganisationen statt, welche einen Unfall auf der Autobahn mit mehreren beteiligten Fahrzeugen simulierte.
Die Möglichkeit zum kombinieren von Inhalten und Üben unter Einsatzbedingungen bot sich bei dem Ausbildungswochenende, welches auch in diesem Jahr im August im Grabower Waldstadion stattfand.  

  • FTZFSZ
  • LSBK
  • B L 8 (1024x768)
  • B L 7 (1024x768)
  • MKS 2
  • Elde 2

3. Wettkampf

In Sachen Wettbewerb und Meisterschaften wird 2015 wohl noch lange nachklingen. Sobald es Natur und Wetter zuliesen traf sich die Wettkampfgruppe zum Trainieren. Manchmal musste zuvor noch das Gerätehaus als Übungsstätte herhalten. 

Ende April traten die Wettkämpfer dann zum ersten Vergleich an. Man hatte sich als Vorbereitung für die Landesmeisterschaften entschieden, an einem Trainingswettbewerb in Niedersachsen teilzunehmen. In Asendorf nahmen die Wettkämpfer erstmalig am Kuppel-Cup teil und in der Paradedisziplin CTIF wurden die Grabower auf Anhieb Zweiter.  

Bereits eine Woche nach dem Trainingslauf fand der Amtsfeuerwehrtag in Steesow statt. Hier landete das Team aus Grabow im CTIF zwar auf Platz 1, allerdings ist für die Gesamtwertung auch ein gutes Abschneiden beim Löschangriff (nass) und beim Binden von Knoten erforderlich. Leider war es diesbezüglich nicht der Tag der Grabower, was das Treppchen unerreicht ließ und den 4. Platz zur Folge hatte.  

Das Highlight des Jahres in puncto Wettkampf waren die Landesmeisterschaften in Altentreptow. Am wärmsten Tag des Jahres schafften die Grabower den größten Erfolg in der Zeit nach dem Mauerfall. Als Landesmeister im CTIF qualifizierte sich die Mannschaft für die Deutschen Meisterschaften, welche glücklicherweise 2016 in Rostock stattfinden. 

 

4. Kinder-/Jugendfeuerwehr:

Der stetig an Bedeutung zunehmende Nachwuchs hat ebenso 12 intensive Monate hinter sich gebracht.
Für die jüngsten der Kinderfeuerwehr begann das Jahr mit dem jährlichen Sportfest des Amtes in Grabow, bei dem vier Mannschaften Team- und Sportsgeist an den Tag legten. Wenn es Draußen etwas wärmer ist rückt auch der Termin des Amtausscheides der Kinder näher. Im Mai war es dann soweit. Die gute Vorbereitung sorgte auch in diesem Jahr für einen dritten Platz. Zu Beginn der Sommerferien fand das gut angenommene Sommergrillen mit der ganzen Familie statt. Die zweite Jahreshälfte war frei von Wettkämpfen, dennoch trafen sich die Kinder und Betreuer weiterhin alle 2 Wochen zum Dienst. Das Jahr wurde mit der Weihnachtsfeier und einem Kinobesuch gebührend abgeschlossen.  

 

Der Dienstplan der Jugendfeuerwehr war etwas gefüllter, denn hier sind schließlich die etwas älteren Jugendlichen aktiv.  

In den Winterferien ging es für den Brandschützernachwuchs zum Ausflugswochenende in die Hansestadt Hamburg. Hier war das Miniaturwunderland einer der Höhepunkte. Wie jedes Jahr zu Ostern richtete auch in diesem Jahr die Jugend das Osterfeuer aus. Bei schönem Wetter Anfang April sorgten sie mit ihrer Bewirtung für gute Stimmung am Ostersamstag. 

Die Wettkampfsaison startete für die Jugendfeuerwehr mit dem Amtsfeuerwehrtag. Mit dem ersten Platz im Bundeswettberwerb A-Teil qualifizierten sich die Mädchen und Jungen zum Kreisleistungsvergleich der Jugend in Kummer. Leider scheiterte man hier knapp an der Qualifikation zum Landesvergleich.

 

Das Salzhaff von Pepelow war im Sommer, von Mittwoch zum daurauffolgenden Sonntag Ausrichtungsort des Zeltlagers. Nachdem die Zelte gegen stürmische Böen gesichert waren, konnten die Jugendlichen mit ihren Betreuern den geplanten Aktivitäten nachgehen. Dies waren neben dem Baden in der Ostsee u.a. Besuche von Sommerrodelbahn, Kino und dem Technikum.  

Nach den Sommerferien gastierte die Grabower Jungkameraden in Eldena anlässlich des 20-jährigen Jubiläums deren Jugendfeuerwehr. Im Herbst stellte man zusammen mit Jugendfeuerwehrmitgliedern aus Prislich und Karstädt eine Gruppe zur Abnahme der Leistungsspange, was erfolgreich gelang.  

Anfang Oktober war auch in diesem Jahr die Ausbildungsnacht ein fester Termin. Die Nachwuchsretter wurden in die Rolle einer Berufsfeuerwehr versetzt und mussten z.T. echte Feuer löschen.  

Wie auch die Kinder beendete die Jugendfeuerwehr das Jahr mit einer Weihnachtsfeier gemütlich bei Pizza im Gerätehaus der Wehr.  

5. Personal/Material/EDV:

In den Medien ist im Jahr 2015 sogar von Schließungen von Feuerwehren aufgrund von Personalmangel zu hören gewesen. Die Feuerwehr Grabow ist davon glücklicherweise weit entfernt. Leider mussten auch in diesem Jahr Kameraden ihr Amt aufgrund von Wohnortwechsel niederlegen, es rückte jedoch auch ein Mitglied der Jugendfeuerwehr in den Aktiven Einsatzdienst auf. Eine nach Grabow zurückgekehrte Kameradin, welche zuletzt Dienst bei der Feuerwehr im Landkreis Vorpommern-Rügen leistete, verstärkte zusätzlich die Einsatzbereitschaft. Hinzu kommen außerdem unsere Gastfeuerwehrkameraden, die in erster Linie Mitglied in anderen Wehren sind, den Grabower Einsatzdienst aber unterstützen.  

 

2015 kann keine so große Beschaffung, wie das MZTF im Jahr zuvor aufweisen. Dennoch vereinfachten kleine Geräte das Feuerwehrenleben gleichermaßen. Neue Handscheinwerfer sorgten für Licht an der Einsatzstelle, neue Leitern für Sicherheit beim Retten aus Höhen, farbige Westen für Überblick an der Einsatzstelle und zeitgemäße persönliche Schutzausrüstung war für jede Einsatzkraft unabkömmlich. Des Weiteren ist die Einsatzabteilung in freudiger Erwartung einer Wärmebildkamera.

Die Vielzahl an Gerät und Material im Feuerwehrgerätehaus erforderte natürlich auch Wartung, Pflege und Austausch. So wurden auch in diesem Jahr kleinere Mängel, wie ein defekter Tacho oder eine Tauchpumpe ohne Funktion behoben.

 

 

Eine neue Herausforderung stellte zu Ende des Jahres ein EDV-Programm namens Fox-112 dar.  

Dieses dient der Führung der Feuerwehr in allen Belangen, seien es Fahrzeuge, Lehrgänge, Meldeempfänger usw. Auch Einsatzberichte auf Papier haben damit ausgedient. Was später als deutliche Erleichterung spürbar wird, erscheint aktuell noch recht aufwendig und neu, jedoch ziehen hier, wie in allen Fällen, die Mitglieder in verschiedenen Funktionen und Abteilungen an einem Strang.

6. Fazit/Danksagungen/Ausblick: 

Auch wenn die Einsatzzahlen in diesem Jahr rückläufig waren, die Mitglieder der Wehr haben dennoch regelmäßig viel Freizeit in den Feuerwehrdienst investiert. Es wurden viele Stunden in Ausbildung von Jung und Alt, Technik oder Organisatorisches investiert. Am Ende steht eine funktionierende Stützpunktfeuerwehr mit ihren verschiedenen Abteilung, die die an sie gestellten Aufgaben gerne annimmt und bewältigt.  

Dies leitet schon über zum Punkt Danksagungenen. Natürlich muss man als Feuerwehrmann/-frau weghören, wenn es auf dem Martini-Markt heißt: "Was gehen mich eure Einsätze an!", dennoch ist der Rückhalt in Grabow recht hoch, wofür wir dankbar sind. Zur spüren bekommen wir dies, wenn Grabower Bürger Getränke an der Einsatzstelle bereitstellen, sich ein Geschädigter nach einem Feuer nochmal persönlich bedankt oder auch durch die vielen Spenden. An dieser Stelle danken wir Allen, für die Zuwendungen in verschiedener Art und Weise. Stellvertretend für diese stehen neben vielen weiteren das Ehepaar Kleemann, der Forsthof Sörgel, die Ed. Prosch KG, sowie das Ingenieurbüro Elektroplanung Werner Kautz aus Parchim. Nicht zuletzt gilt der Dank aber auch allen Arbeitgebern und speziell den Angehörigen, die die Kameraden ziehen lassen, wenn der Melder piept oder der Dienstplan es vorgibt.   

 

Auch 2016 erscheint ein erneut spannendes Jahr zu werden. Direkt im Januar beginnen die ersten Lehrgänge für einige Kameraden. Am 12. Februar findet die Jahreshauptversammlung statt. Es wäre nichts besonderes, wenn nicht in diesem Jahr alle Funktionen im Vorstand der Feuerwehr neu gewählt werden. Im Sommer kommt es dann aus Wettkämpfersicht mit den Deutschen Meisterschaften, bei welchen die Feuerwehr Grabow das Land Mecklenburg-Vorpommern als Landesmeister vertritt, zu einem weiteren Highlight. Der dann neu gewählte Vorstand wird sich zusätzlich über das kommende Jahr hinweg mit der Planung, des durch die Stadtvertretung genehmigten, HLF 20 beschäftigen. Dieses wird dann hoffentlich 2017 für Einsätze zur Verfügung stehen.   

 

Wir, die Kameraden der Grabower Feuerwehr, sind gespannt auf die nächsten zwölf Monate und sind stets zur Stelle, wenn wir gebraucht werden. 

 


 

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