Jahreshauptversammlung 2022
Im dritten Anlauf konnte die Freiwillige Feuerwehr Grabow am Freitag, den 20. Mai 2022, ihre Jahreshauptversammlung durchführen. Die Tagesordnung war lang, denn turnusmäßig stand nach sechs Jahren die Neuwahl des gesamten Wehrvorstandes an.
Doch bevor es an die Wahlen der einzelnen Funktionen ging, eröffnete Ortswehrführer Ulf Bennöhr die Versammlung. Hierzu begrüßte er neben der Bürgermeisterin Kathleen Bartels, den Stadtvertretervorsteher Dirk Dobbertin und Vertreter der einzelnen Fraktionen der Stadtvertretung. Ebenso hieß er die Fördermitglieder und die Wanzlitzer Wehrführung, sowie alle Abteilungen der Grabower Wehr, willkommen.
Nach der Feststellung der Beschlussfähigkeit und Bestätigung der Tagesordnung ging Bennöhr in die Verlesung seines Jahresberichts über. Für ihn stand das Jahr 2021 nicht im Zeichen der Pandemie, sondern für das 100-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Grabow. Doch zunächst resümierte er die 70 Einsätzen, die die Wehr im abgelaufenen Jahr erledigt hatte. Bei Bränden, Hilfeleistungen und Alarmierungen mit dem Gefahrgutzug des Landkreises konnten sieben Personen aus lebensbedrohlichen Lagen gerettet werden. Für drei Menschen konnte auch die Feuerwehr nichts mehr tun.
Die Kameraden wurden zu vielen unterschiedlichen Einsätzen alarmiert. Häufig wurde der Rettungsdienst in Form von Türöffnungen und Tragehilfen unterstützt. Es wurden Ölspuren beseitigt und Brände von Wäldern, Fahrzeugen, Zimmern und Gebäuden gelöscht. Auch Fehlalarmierungen und Fehlauslösungen von Brandmeldeanlagen fanden Erwähnung im Jahresbericht.
Doch Bennöhr zählte auch auf, welche Lehrgänge und Fortbildungen die Kameraden absolvierten. Von der Grundausbildung über Fachlehrgängen bis zur Führungsausbildungen wurden im Rahmen der jeweils gültigen Hygieneauflagen Maßnahmen abgeschlossen.
Über das gesamte Jahr hinweg begleitete die Vorbereitung der 100 Jahrfeier das Geschehen in der Wehr. Diese wurde dann im August, nahezu ohne Einschränkungen, durchgeführt.
Zum Ende seines Berichtes stellte der Ortswehrführer die aktuelle Lage der Wehr bzgl. des Mitgliederstandes, des Fuhrparks und des Gerätehauses dar. Als scheidender Wehrführer ließ er es sich nicht nehmen auch kritische Worte und Empfehlungen an Politik und Verwaltung zu richten. Lange Beschaffungszeiten, ungehörte Empfehlungen und ein Ausmaß an Bürokratie erschwerten hin und wieder die ehrenamtliche Tätigkeit.
Im weiteren Verlauf legten Gerätewart, Kassenwartin und Sicherheitsbeauftragter ebenso Rechenschaft ab. Der Jugendfeuerwehrwart Martin Hofmann und der Kinderfeuerwehrwart Martin Passow stellten den Verlauf des Jahres aus Sicht der Kinder- und Jugendfeuerwehr dar. Kurzum nutzten sie die Monate ohne Einschränkungen intensiv, um die Brandschutzerziehung des Nachwuchses zu forcieren. Auch für sie war die Jahrfeier der Höhepunkt des Jahres.
Kurz vor einer Snack-Pause wurde der alte Vorstand verabschiedet. Als Erste und gesondert von den weiteren Mitgliedern wurde Kassenwartin Rosel Ponz geehrt. Sie hatte 30 Jahre ihr Amt inne und schied nun aufgrund der Altersgrenze aus, bot ihrer Nachfolge aber Unterstützung an.
Nach der kleinen Stärkung ging es an den umfangreichsten Tagesordnungspunkt – die Wahlen. Zur Wahl des Ortswehrführers kandidierten zwei Kameraden. In der Wahl setzte sich der 34jährige Tim Schönborn durch. Für dessen Stellvertreter kandidierten drei Kameraden. In der Stichwahl des zweiten Wahlgangs setzte sich Dietmar Weiß durch. Zum Zugführer wurde Martin Passow gewählt. Er setzte sich gegen einen Kontrahenten durch. Im Wehrvorstand galt es weiterhin vier Gruppenführer zu besetzen. Aus den fünf Vorschlägen wählte die Mitgliederversammlung die Kameraden Jens Tiedemann, Benjamin Kleemann, Karl Kessner und Paul Wichmann. Bestätigt ohne Gegenkandidaten wurden Gerätewart Marcel Schulz, Jugendfeuerwehrwart Martin Hofmann und Schriftwart Michael Kreke. Beim Kassenwart konnten die Mitglieder wiederum aus zwei Vorschlägen wählen und entschieden sich für Mike Baguhn. Florian Weber ist fortan der Sicherheitsbeauftragte der Wehr.
Nach den zeitaufwändigen Wahlen wurden schließlich Ehrungen und Beförderungen vorgenommen. Ehrenmitglied Manfred Mundt wurde anlässlich seines siebzigsten Geburtstages ein Präsentkorb überreicht. Aufgrund erfolgreich abgeschlossener Lehrgänge wurde Marius Wesse zum Feuerwehrmann befördert.
Mittlerweile nach 22 Uhr konnte die Bürgermeisterin ihre Worte an die Anwesenden richten. Sie dankte den Einsatzkräften für das Aufrechterhalten der Einsatzbereitschaft in der Pandemie. Auch sie schwärmte vom Jubiläumsfest im Sommer und ging auf die anstehenden Beschaffungen von persönlicher Schutzausrüstung und des Löschgruppenfahrzeugs ein. Zuletzt galt ihr dank auch den Familien hinter den aktiven Kameraden.
Das Schlusswort des neugewählten Wehrführers Tim Schönborn fiel kurz aus. Er bat alle um die Unterstützung des neuen Wehrvorstanden bei der Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen.